Zehn Jahre nach dem Fall der Mauer ist es Zeit für eine schonungslose Bilanz der deutschen Wiedervereinigung. Thomas Roethe unternimmt eine polemische Abrechnung mit der Versorgungsmentalität des Ostens und der verlogenen Fürsorge des Westens. Seine These: Um Bananen geht es schon lang nicht mehr, es geht um die demokratische Wurst. Denn weder wirtschaftlich, noch gesellschafdtlich wächst zusammen, was zusammengehürt.
Mit der Vereingigung der beiden Teile Deutschlands sind wir Deutschen unerwartet in den 90er Jahren auf einen politisch-intelekuellen Zustand von 1945/49 zurückgeworfen worden. Es geht um die demokratische Wurst. Diktaturerprobte Vorstellungswelten und Handlungskonzepte von etwa 16 Millionen Menschen treffen auf eine mühsam erlernte und gewachsene Demokratie, die von etwa 60 Millionen Westdeutschen gelebt wird, die sich der Einfachheit halber den Sirenenklängen aus dem Osten schon zuwenden und nicht ahnen, was ihnen blüht.
Thomas Roethe
Dr. Thomas Roethe, geboren 1943 in Templin/Uckermark, aufgewachsen in Berlin, ist Rechtssoziologe und Mitbegründer des Instituts für europäisches Wirtschafts- und Verbraucherrecht in Berlin. Er lebt in Hamburg und erforscht im Auftrag der EU den Übergang der sozialistischen Staaten zur westlichen Demokratie.