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Die Sondertagung der UNO über Rohstoff- und Entwicklungsprobleme hat am 2. Mai 1974 der Errichtung einer neuen Wletwirtschaftsordnung zugestimmt; sie soll u.a. angemessene und gerechtere Preisrelationen zwischen Ein- und Ausfuhren der Entwicklungsländer festlegen. Was kann der Westen, was kann insbesondere die Bundesrepublik tun, um den in diesem Zusammenhang erhobenen Forderungen der Dritten Welt mit konstruktiven Maßnahmen zu begegnen? Die Antwort auf diese Frage ist zugleich eine Entscheidung über unsere eigene wirtschaftliche Zukunft.

Die Aussage ist uns geläufig: ein kleiner Teil der Weltbevölkerung lebt im Überlfuss, ihr grösserer Teil in bitterster Not! Eine solche allgememine Feststellung scheint einen Gewöhnungseffekt auszulösen. In unserer zahlengläubigen Zeit müssen quantitative Nachweise erbracht werden, um aufzeigen zu können, dass diese sozial-ökonomischen Verhältnisse den politischen Frieden bedrohen können - und das umso mehr, weil sich auch in absehbarer Zukunft die Lage der Entwicklungsländer noch weiter verschlechtern wird.

Theodor Dams

Theodor Dams, geboren 1922, is tordentlicher Professor für Wirtschaftspolitik an der  Universität Freiburg und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Professor Dams war bis 1965 Abteilungsleiter bei der EWG-Kommission in Brüssel und gehörte von 1965 bis 1975 der Bildungskommission des Deutschen Bildungsrats an.